Dunkle Angelegenheiten rührender Gewerkschaftsführer ungesetzlich gefeuert
Budapest Airport irrt sich, wenn es glaubt, dass es mit einer neuen Rechtsverletzung die vorherigen tarnen kann
Aus gemachten Gründen, ungesetzlich, kündigte Budapest Airport Zrt. [Budapest Airport AG] dem Vizepräsidenten von LESZ, mit der Assistierung des Marionetten-Betriebsrates. Der Schritt wird weitverzweigte Folgen haben, und die dunklen Geheimnisse von Budapest Airport werden auch ans Tageslicht kommen.
Budapest Airport AG, das mit dem Einsatz von griechischen Streikbrechern und mit dem Treiben der eigenen Arbeiter hinter Drahtzäune und in ungeheizte, fensterlose Räume europaweit verrufen wurde, hat Zoltán Molnár, Vizepräsidenten von LESZ, mit Wirkung vom 23. August 2013 entlassen. Es wurde beanstandet, dass er die neueingestellten Mitarbeiter mit der bei der Firma zu erfahrenen und erwiesen vorhandenen Problemen in seiner Mittagszeit bekannt gemacht hat. Laut der Begründung hat er damit dem „guten Ruf“ der Firma geschadet.
Die richtigen Gründe sind aber noch tiefer zu finden. Zoltán Molnár hat sich hinter seine Kollegen gestellt, als sie gedroht wurden, als unmenschliche Arbeitsordnungen eingeführt wurden, die wegen persönlicher Abneigung gefeuert wurden. Er hat in den vergangenen Jahren zahlreichen Benachteiligten, rechtswidrig Belästigten oder gerade Rausgeschmissenen geholfen. Er hat die Angelegenheit des wochenlang von der Scheindecke austretenden Abwassers den Behörden gemeldet. Er hat die Verunmöglichung der Arbeitsschutzkomission, die Auflösung des Arztdienstes, die mangelhaften Gesundheitsschutzprogramme zur Sprache gebracht. Mehr als fünfzig Mitarbeiter können wegen der abgeschwindelten Ruhezeiten mit einem Schadenersatz von mehreren Hunderttausenden Forint rechnen, wenn ein rechtskräftiges Urteil den erstinstanzlichen Bescheid bestätigt. Gerade in der jüngsten Vergangenheit wurde ein Schadenersatz von mehr als 10 Millionen Forint für einen rechtswidrig videoüberwachten und regelwidrig gefeuerten Mitarbeiter bei Budapest Airport erkämpft. Diese Angelegenheiten gehören großenteils zu Zoltán Molnár.
Zoltán Molnár hat noch dazu auch im Aufsichtsrat heikle Themen gerührt: die im Sicherheitsbereich zu erfahrenen Regelwidrigkeiten und Missbräuche, Subunternehmerverträge – zum Beispiel den Fall der auf der Anklagebank sitzenden ehemaligen Rechtsdirektorin –, die Nichteinhaltung des in den Vertrag Einbezogenes, die Identität der wahren Gewinner von der bankrott gewordenen Minibusz-Branche. Das Aufwerfen – und die Abstimmung über das Setzen auf die Tagesordnung – dieser Themen werden von Protokollen bewiesen.
Budapest Airport hat zynischerweise für die den gesetzlichen Schutz missachtende Entlassung die Zustimmung des Betriebsrates um Hilfe gebeten, an dessen skandalösem, trotz rechtskräftiges Kúria-Bescheid stattgefundenen Erwählen die größte Interessenvertretung,, LESZ, auch nicht teilgenommen hat.
Zoltán Molnár hat in der beanstandeten Angelegenheit die “Neulinge” mit den Ergebnissen der im Kreis der Mitarbeiter durchgeführten Umfrage und Studie bekannt gemacht, die seit fast einem Jahr für die Öffentlichkeit erreichbar und als Anlage zu dieser Verlautbarung zu finden ist. All dies hat er in seiner Freizeit gemacht.
Die Untersuchung von der Internationalen Arbeitsorganisation der UNO gegen Budapest Airport läuft schon. Die jetzige Angelegenheit ist ein neuer Beitrag dazu. Die Gewerkschaft versucht, das Unternehmen neben dem Arbeitsprozess durch ihre heimische und internationale Beziehungen zu überzeugen, einen Rückzieher zu machen. LESZ fängt auch an, die mit mehr oder weniger Erfolg unter den Teppich gekehrten, schmutzigen Angelegenheiten der vergangenen Jahren zu publizieren.
Das Aufhalten der Zerschlagung der Gewerkschaft ist nicht nur das Interesse von dem am Budapester Flughafen arbeitenden, völlig ausgebeuteten Mitarbeiter, sondern auch von jedem, der sich Sorgen um die Sicherheit und das Niveau des Flughafens macht. Die größtenteils deutsche oberste Leitung der Firma würde in ihrer Heimat schon lange von Verachtung und Unbeliebtheit umgegeben. Es ist höchste Zeit, zu ihren kapitalistischen Fieberträumen auch in Ungarn Nein zu sagen, die das Rad der Zeit mit einhundert Jahren zurückdrehen würden.
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LESZ ist die größte und aktivste Gewerkschaft in dem ungarischen Flugsektor. Sie wurde mit der Fusion zweier Gewerkschaften im Jahr 2007 geformt und vertritt Mitarbeiter in den meisten Unternehmen am Budapester Flughafen; ihre Mitgliedschaft umfasst mehr als 1000 Mitglieder.